Haymo Mitschian

Zeitschriftenaufsätze

 

 

 

Interaktive Whiteboards: Zukunfts- oder Fehlinvestition? In: Deutsch als Fremdsprache (im Druck)

 

Deutsch als Fremdsprache an chinesischen Schulen. Hintergründe und Thesen zu den Ursa­chen eines Booms (zus. mit Bao Qiaoqiao). In: InfoDaF 1/2012, 52-72
Entgegen den globalen Tendenzen verzeichnet die Nachfrage nach Unterricht in Deutsch als Fremdsprache an chinesischen Schulen in letzter Zeit einen bemerkenswerten Anstieg. Ein Blick auf die bisherige Entwicklung der Fremdsprache Deutsch in den Schulen des Landes sowie eine Beschreibung der momentanen Nachfrage- und Versorgungssituation liefert Informationen zum Hintergrund dieses Booms. Darauf aufbauend lassen sich Aussagen zu den Motiven der daran beteiligten Akteure skizzieren, also den Schülern, den Schülereltern, den Schulen, der Schulverwaltung und den bildungspolitisch verantwortlichen Organisationen, die die Basis einer nachfolgenden, tiefergehenden Beschreibung und Analyse abgeben. Die Interpretation von im Jahr 2011 selbst erhobenen Daten zum momentanen Stand lässt erkennen, dass sich bei der Erweiterung des Deutschangebots an chinesischen Mittelschulen die Interessen der Anbieter und diejenigen der Abnehmer in hohem Maße decken, so dass von einer nachhaltigen Entwicklung ausgegangen werden kann.

 

Zitieren aus Wikipedia. Stichproben für Deutsch als Fremdsprache. In: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht 2/2011, 147-175  

Die Zitierfähigkeit des Opencontent-Projekts Wikipedia steht nach wie vor in der Diskussion, wobei die einen darin eine zukunftsweisende Publikationsform erkennen, die schärfsten Kritiker dagegen ein generelles Zitierverbot fordern. Ausgehend von der Beliebtheit als Zitatgeber bei DaF-Studierenden an der Universität Kassel werden Wikipedia-Artikel mit den entsprechenden Informationen in gedruckten Referenzwerken verglichen und bewertet. Die Stichproben beziehen sich auf Angaben zu den Lernendenzahlen für Deutsch als Fremdsprache, zur Mehrsprachigkeit sowie zum Podcasting.

 

Lernwerkzeug Videokonferenz. Projekterfahrungen für das Lehren und Lernen des Deutschen als Fremdsprache

In: German as a Foreign Language 2/2011, 84.125  < http://www.gfl-journal.de/2-2011/mitschian.pdf>

Als ein Lernwerkzeug für die Fremdsprachenvermittlung befindet sich die Videokonferenztechnik immer noch in einer Erprobungsphase. Die Erfahrungen aus einem deutsch-chinesischen Konferenzprojekt, die der Artikel beschreibt, werden mit denjenigen aus anderen, in der Fachliteratur berichteten Projekten abgeglichen, um die Spezifika des Lernwerkzeugs herauszustellen. Neben den Eigenschaften, die unmittelbar von der eingesetzten Technik bedingt werden, sind es vor allem die Besonderheiten der mediierten Kommunikationssituation – Stichwort: soziale Präsenz –, die sich als bestimmend  erweisen und die in entsprechenden Lernsettings zu berücksichtigen sind.

 

Digitales Zitieren und Belegen. Zur Diskussion notwendiger und entbehrlicher Angaben

In: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht 1/2011, 50-59

Die sich an gedruckten Medien entwickelten Standards zum Zitieren und Belegen in wissenschaftlichen Arbeiten müssen den neuen Möglichkeiten, die das Internet bietet, angepasst werden. Der Neuheit des Publikationskanals entsprechend existiert eine Reihe offener Frage zu Art und Form notwendiger Angaben, die einer Klärung bedürfen. Im Artikel werden einige dieser Fragen angesprochen und es werden Vorschläge hergeleitet, die den gegenwärtigen Stand der Entwicklung berücksichtigen.

 

Deutsch in Armenien. Bestand und Tendenzen

In: InfoDaF 6/2005, 528-539

Trotz seiner europäischen Randlage machen sich im Fremdsprachenunterricht Armeniens bekannte Tendenzen bemerkbar: die Zahl der Englischlernenden steigt, während sie bei den meisten anderen Sprachen abnimmt. Für das Deutsche zeichnet sich dadurch im Schulbereich eine Stellung als zweite Fremdsprache an einigen besonders geförderten Lehreinrichtungen ab, ein Rückgang bei den Germanistikstudierenden und bei denjenigen für den Lehrberuf mit Deutsch als Unterrichtsfach. Stabile Lernerzahlen sind für das berufs- oder ausbildungsbezogene Deutschlernen zu erkennen.

 

Multimedia. Ein Schlagwort in der medienbezogenen Fremdsprachendidaktik.
In: Deutsch als Fremdsprache 3/2004, 131-139

In der Diskussion um den Stellenwert der neuen Medien für das Fremdsprachenlehren und -lernen treten Schlagwörter auf, deren Bedeutungsgehalt keineswegs so klar bestimmt ist, wie die häufige Verwendung vermuten lässt. Am Beispiel des Terminus Multimedia wird im Beitrag aufgezeigt, dass eine genaue Begriffsbestimmung eine notwendige Voraussetzung für eine zielgerichtete, an den Erfordernissen der Fremdsprachendidaktik ausgerichtete Fragestellung darstellt. Computergestütztes Multimedia erweist sich so als ein Endpunkt der Entwicklung von Medienverbundsystemen. Es beseitigt technische Mängel der Medienverknüpfung, liefert aber von sich aus keine Antworten auf offene Fragen des Lernens und Lehrens mit Medienkombinationen.

 

„Im Prinzip ja!“ – Informatikcurricula für Eriwan. Der Aufbau eines IuK-Ausbildungs­zentrums für den Südkaukasus, zusammen mit Margot Bittner und Wilfried Koch.
In: TU international 52/53 2002, 39-41

Über eine von der Europäischen Gemeinschaft unterstützte Bildungsoffensive soll die Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte aus Armenien gemildert werden. Ein Projekt innerhalb dieser Maßnahme ist die Erweiterung der im Jahr 2000 gegründeten Französischen Universität in Armenien um Informatikstudiengänge, untergebracht im European Regional Institute of Information and Communication Technology in Armenia (ERIICTA). Die Autoren erarbeiten Konzepte für drei Studiengänge (Softwaretechnik, Wirtschaftsinformatik, Medieninformatik), entwickeln Prüfungs- und Studienordnungen und organisieren die Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte des Instituts.

 

Tendenzen und Moden in der Fremdsprachendidaktik.
In: Deutsch in Armenien - Zeitschrift des Armenischen Deutschlehrerverbandes 2001/2, 17-24

Abriss prägender Entwicklungen in der Fremdsprachendidaktik des vergangenen Jahrhundert mit einem Schwerpunkt auf der Bedeutung neuer Medien.

 

Konstruktivismus als neue Leitwissenschaft für das Sprachenlernen?
In: Sprachen lehren lernen - DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung IV/2001, 21-24
[PDF-Datei]

Welche Bedeutung hat die neue „Leitwissenschaft“ Konstruktivismus für das Lernen und Lehren von Sprachen? – Ausgehend von einer kurzgefassten Geschichte des Bezugs vergleichbarer Leitwissenschaften zur Fremdsprachendidaktik relativert der Autor nach Darstellung konstruktivistischer Kernaussagen deren Bedeutung für das Sprachenlernen.

 

Wenn Schwächen zu Stärken werden. Textverarbeitungssoftware als fremdsprachliches Lernwerkzeug.
In: Zielsprache Deutsch 1/2000, 3-14

Moderne Textverarbeitungssoftware scheint mit ihren multimedialen und interaktiven Funktionen ein ideales Werkzeug für das Fremdsprachenlernen zu sein, von dem jedoch kaum Gebrauch gemacht wird. Die Gründe dafür sind bekannt: die fehlende Geräteausstattung der Lehrinstitutionen, die Zurückhaltung der Lehrerschaft gegenüber technischen Medien im Allgemeinen und den digitalen im Besonderen, eine daraus resultierende Unkenntnis des tatsächlich vorhandenen Lehr- und Lernpotenzials, die noch durch die Diskrepanzen zwischen den vielversprechenden Ankündigungen der Hard- und Softwarehersteller und der enttäuschenden Praxistauglichkeit ihrer Produkte gefördert wird. Beispiele erfolgreicher Anwendung im Unterricht zeigen jedoch, dass häufig gerade die Schwächen von Software zu den Stärken der Lernwerkzeuge werden, wenn Textverarbeitungsprogramme einschließlich ihrer Erweiterungen in didaktisch aufbereitete Konzepte eingebunden werden.  


Vom Behaviorismus zum Konstruktivismus. Das Problem der Übertragbarkeit lernpsychologischer und -philosophischer Erkenntnisse in die Fremdsprachendidaktik.
In: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht 4(3)/2000,  26 pp.
[HTML-Datei]

Das Lehren und Lernen von Fremdsprachen ist nicht frei von Modeerscheinungen. Vor allem neue lernpsychologische und -philosophische Erkenntnisse schlagen sich oft unmittelbar in Lehr-Lernverfahren nieder. Dabei zeigen die Erfahrungen mit behavioristischen und kognitivistischen Übertragungen, wie brüchig das wissenschaftliche Fundament dieser Ansätze sein kann, was dann nach mehr oder weniger langer Zeit zu Revisionen der vorgenommenen Veränderungen führt. Die derzeitige Hinwendung zum Konstruktivismus, die sich besonders im Kontext der neuen Medien bemerkbar macht, scheint ebenfalls nur sehr vage begründet zu sein, mit vorhersehbaren Konsequenzen für entsprechend ausgerichtete Lernansätze.

 

Von Mitteln und Mittlern. Zur Rolle des Computers beim Fremdsprachenlernen.
In: Info DaF 5/1998, 590-613

Das Lernen mit Computern findet sich, wenn überhaupt, in der fremdsprachendidaktischen Theorie, aber kaum in der Praxis wieder. Ein Grund dafür ist in einer ungenauen Funktionszuweisung zu sehen, die zu sehr von der technischen Vorrichtung ‚Computer’ ausgeht, die wesentlicheren Aspekte der Lernmedien und Lernwerkzeuge dagegen vernachlässigt. Der Beitrag versucht, über eine Klärung der Funktionen, Möglichkeiten und Grenzen digitalisierter Medien und digitaler Werkzeuge das wirklich Neue an den neuen Technologien für das Lehrer und Lernen des Deutschen als Fremdsprache herauszuarbeiten, um darüber den Zugang zu ihrem Leistungspotenzial zu ebnen.

 

TUBCALL - ein Autorenprogramm zum computerunterstützten Fremdsprachenlernen Deutsch als Fremdsprache/Fachsprache.
In: Zielsprache Deutsch 1/1997, 9-18

Autorenprogramme bieten die Möglichkeit, Lernsoftware den Bedürfnissen konkreter Lehr-Lernsituationen anzupassen. Dadurch läßt sich Software auf der Ebene der Lernverfahren einsetzen, ohne daß dadurch bereits methodische Vorentscheidungen getroffen werden. Das an der Hongkonger Baptist University eingeführte Study-Path-System ordnen so Feinlernzielen der Sprachkurse computergestützte und andere Lernhilfen zu.
Das Autorenprogramm TUBCALL (Technische Universität Berlin – computer assisted language learning) stellt auf das Deutsche als Fachsprache ausgerichtete Übungs- und Textschablonen für multimediales Sprachlernen zur Verfügung. Zur Evaluierung sowohl des Study-Path-Systems als auch des Autorenprogramms soll zwischen Hongkong und Berlin ein Forschungsprojekt initiiert werden.


Objektorientierte Programmierung. Perspektiven für computergestützte Lern- und Lehrprogramme DaF.
In: Unterrichtswissenschaft. Zeitschrift für Lernforschung 3/1993, 261-280

Einige der Gründe, weshalb DaF-Lehr- und Lernprogramme nicht im erhofften Umfang entstehen, liegen in den Verständigungsproblemen zwischen Fremdsprachendidaktikern und Programmierern. Die auf graphischen Benutzeroberflächen mögliche objektorientierte Programmierung erlaubt eine relativ klare Aufgabenverteilung, wobei die Erstellung der Oberfläche den Didaktikern, die Entwicklung des Programmcodes den Programmierern zufällt. Der Bereich sich überschneidender Kenntnisse – Computerwissen auf Seiten der Didaktiker, fremdsprachendidaktisches Wissen der Programmierer – wird dadurch auf ein Minimum reduziert. Die objektorientierte Programmierung bietet also die Voraussetzungen, um sowohl fremdsprachendidaktisch als auch computertechnisch hochstehende Lernprogramme zu entwickeln. Außerdem wird durch die Basis der graphischen Benutzeroberfläche eine Standardisierung erreicht, die den Benutzern den Zugang zu den Programmen erleichtert.
[Objectorientated programming: Perspectives for computer based educational software
The lack of software for teaching and learning German as a foreign language is partly due to difficulties in communication between language teachers and programmers.  Objectorientated programming based on a graphical user interface offers a comparativly straight separation of tasks with teachers developing the interface and programmers writing code. The the neen for overlapping knowledge – computer know-how by teachers and language teaching knowledge by programmers – is reduced to a minimum. Therefore, objectorientated programming has the presupposition for the production of high quality software as far as methods of language teaching and use of technical resources are concerned. Moreover graphical user interfaces are enhancing operation standards and by that facilitating user access to learning software.]


Passivität asiatischer Lerner - ein kulturelles oder eine interkulturelles Problem? Analysen an Beispielen aus der VR China.
In: Asien 4/1992, 62-82

Typisch asiatisches Lernverhalten, hier an der Zurückhaltung im Unterricht exemplifiziert, wird weniger von jahrtausendealten Verhaltenstraditionen bedingt, sondern von den Einflußfaktoren, die bekannterweise auf das Unterrichtsverhalten einwirken. Das Lernverhalten von Asiaten muß deshalb nach demselben Faktorenraster bewertet werden, wie dasjenige von Lernern aus anderen Regionen. Berücksichtigt man die besondere Situation beim oftmals ersten Kontakt mit ausländischen Lehrern, dann läßt sich das Lernverhalten asiatischer Deutschlerner auch ohne Rückgriff auf asienspezifische Deutungsmuster erklären.
(s.a. Wolfgang Franke  in Asien 1/1993, 117f.)


Deutsche Methodik in China? Traditionen im DaF-Unterricht der VR China.
In: Info DaF 1/1992, 3-21

Statt der immer wieder beschworenen Traditionsbindung chinesischer Lerner und Lehrer belegt der Nachvollzug der historischen Entwicklung im Bereich der Lehrmethodik, daß Fremdsprachenunterricht in der Volksrepublik China stark von europäischen Einflüssen geprägt wird. Nicht nur die Methodenveränderungen des Fremdsprachenlehrens wurden in China zeitverzögert nachvollzogen, auch die Entwicklung der allgemeinen Didaktik erfolgte nach westlichen Vorbildern, namentlich der aus der deutschen Pädagogik stammenden Formalstufenlehre der Herbartianer. Vor allem traditionelles Lernen basiert folglich mehr auf westlichen statt auf chinesischen Traditionen.